Das Märchen vom Schlaitzer Mief

"Es war einmal ...", ja, so fangen viele Märchen an. Auch unser Märchen soll so beginnen:

 

Es waren einmal ein paar lustige Gesellen, die vor ungefähr ganz genau 35 Jahren, anno 1976, gemeinsam einen guten Tropfen genossen. Just in diesem Moment dachte sich einer der Jünglinge: "Ach, hätten wir doch ein gemeinsames Hobby, das uns alle miteinander verbindet, das uns gemeinsam Freude bereitet, uns aus gutem Grund immer mal einen Schluck des edlen, gebrauten Gesöffs zu uns nehmen lässt und auch den Menschen um uns herum immer wieder aufs Neue viel Freude schenkt." Ein anderer meinte daraufhin: " Lass den Kopf nicht hängen! Übers Jahr werden wir bestimmt ein solches finden." Wie dem auch geschah, die Wochen gingen ins Land und es ward der geselligen Runde ein Hobby geboren.

 

Dieses Hobby sollte im Wesentlichen keine sportlichen Ertüchtigungen beinhalten, bei den die Jünglinge standen Kopf, baumelten Purz oder zogen Klimm. Sie ertüchtigten sich gar im Späße treiben, im Schabernack aushecken und in der Vertilgung leckeren Gerstensaftes. Sie nannten es "Faschingsklub Schlaitz". Es war das freudige Ergebnis langen Kopfzerbrechens und feuchter Abende, an denen aus gutem Grund viel Flüssigkeit zu sich genommen werden musste. Der Faschingsklub erhielt die Farben rot - wie der edelste aller Kirschliköre, weiß - wie eines jeden Narren Weste nach einer zünftigen Faschingssession und schwarz - wie so manche Stimmung am Aschermittwoch.

 

Elferrat.JPG

 

Das gemeinsame Kind wuchs heran. Die Veranstaltungen in der Landgaststätte Schlaitz wurden nach und nach zu schillernden Ereignissen, die in Nah und Fern für gute Musik, gute Laune und gute Getränke bekannt wurden.

 

Doch nun sollte ein geeigneter Schlachtruf her. Welche Not, einen solchen zu finden, der zudem auch noch einfallsreich und von lustiger Natur sein sollte. Just an diesem Tage schwebte über dem Örtchen ein unwiderstehliche Duftwolke, die dem ortsansässigen Schweinestall entfleucht war und, die bei günstig stehender Windlage für jeden eine Extra-Brise bereithielt. "Welch ein Mief!" entfuhr es da so manchem der Schlaitzer Anwohner. Da war er, der Schlachtruf: SCHLAITZER MIEF!

 

 

Wie auch im Märchen, so kam natürlich auch unser Faschingsklub nicht ganz ohne Hürde durchs Leben. So geschah es, dass die Jünglinge nun natürlich auch nach Mädchen Ausschau hielten, um deren glanzvolle Veranstaltung noch zu versüßen. Doch diese Suche stellte sich als schwieriger heraus, als man es sich anfangs vorstellte. Daher wurde im 1. Jahr kurzerhand auf eine tanzende Formation von Damen eines anderen Vereins zurückgegriffen. Damit wollten sich die feschen Buben jedoch nicht zufrieden geben. Es wurde so die darauf folgende Session gekrönt durch eine eigene Funkengarde mit Madln aus der näheren Umgebung.

 

Funkengarde mit Trainerin

 

So konnte der Fasching im Jahre 1977 mit einem tänzerischen Reigen aus den eigenen Reihen eröffnet werden. Ein neuer und moderner Name wurde im Jahre 2003 von unserem damaligen Oberhaupt Wolfgang Maibaum kreiert, durch die Gründung des Sportvereines „ Step by Step“. Leider ist Wolfgang viel zu zeitig von uns gegangen. Wir denken noch oft an ihn und seine tollkühnen Taten zurück.

 

Zwischenzeitlich sind bereits 35 Jahre Faschingsklub Schlaitz ins Land gezogen. Der Verein ist durch viele Tiefen und Höhen gegangen. Mittlerweile kann auf viele Errungenschaften stolz geschaut werden. Der Verein beherbergt zurzeit 35 Mitglieder, die immer gern neue Faschingswütige in Ihren Reihen begrüßen. Selbst ein Obdach wurde geschaffen, welches nahe dem Weiher in Schlaitz gelegen ist.

 

Derzeit kann der FSK Schlaitz über den Elferrat, die Herzdamen, die Saalpolizei und viele fleißige Helfer im Hintergrund zählen.

Saalpolizei

 

Nach 35 Jahren kann der Faschingsklub von der Treue zum Veranstaltungsort, der Landgaststätte Schlaitz, sprechen. Hier finden nach wie vor die Veranstaltungen unseres Vereines statt. Trotzdem ist der Faschingsklub Schlaitz auch in der Fremde immer wieder gern gesehener Gast, um mit diversen kleinen Fremdauftritten Stimmung in andere Säle zu bringen und die Menschen auch anderenorts mit dem närrischen Treiben zu erfreuen.

 

Bemerkenswert erscheint bei jeder Session, die jedes Jahr pünktlich am 11.11. durch die Schlüsselübergabe beginnt, dass zu jeder der beiden Gala-Veranstaltungen die Funken an Ideen nur so sprühen. Daher wird zu jeder Veranstaltung ein eigenes Programm einstudiert und den Gästen mit viel Fleiß und Elan präsentiert. Bis zum Ende der Session am Aschermittwoch wird jährlich das närrische Treiben durch ein jährlich wechselndes Prinzenpaar gekrönt.

 

Prinzenpaar

 

Das närrische Treiben wird natürlich auch heute aufrechterhalten. Wir danken den Gründern dieses Vereins, allen derzeitigen und ehemaligen Mitgliedern, allen Sponsoren und natürlich nicht zuletzt den Eltern unserer Sprösslinge, durch die die Zukunft des Vereins noch viele weitere Jahre gesichert werden soll.

 

Kommen wir aber nun zum Ende:

 

"... und wenn Sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute."

 

oder mit den Worten des Schlaitzer Faschings:

 

"Und darauf einen 3fach donnernden Schlaitzer Mief!"